GALERIE MORGENLAND
Aktuelles
01.07.2025 - 11.09.2025
Künstler*innen der Galerie 2024–2025
Virtuelle Ausstellung
Bis zur nächsten Präsenzausstellung in der Galerie in der Sillemstraße zeigen wir in unserem virtuellen Galerieraum Werke der Künstler*innen, die bis März 2025 bei uns ausgestellt haben: LINK
Am 12. September 2025 geht es dann um 18 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung von Waltraut Kiessner und Llaura Sünner in der Sillemstraße 79 weiter.
12.09.2025 - 28.09.2025
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Waltraut Kiessner und Llaura I. Sünner
Malerei, Zeichnungen, Objekte
Eröffnung:
Freitag, 12. September, 18 Uhr
Werkstattgespräch:
Donnerstag, 18. September 2025, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 12.09. - 28.09.2025
Öffnungszeiten:
Fr + Sa 16 -18 Uhr, So 11-13 Uhr
Die Ausstellung wird zeitgleich im virtuellen Galerieraum zu sehen sein: LINK
Die Ausstellung wird gefördert durch Mittel der Freien und Hansestadt Hamburg.

Das Ausstellungskonzept von Waltraut Kiessner und Llaura I. Sünner beschäftigt sich mit der materiellen Kultur, dem HAND-WERK, dargestellt in Malerei, Zeichnungen, Objekten.
Waltraut Kiessner interessiert sich für das Organ, das heute zunehmend unterschätzt wird: die menschliche Hand. Diese ist Repräsentantin des Handelns, das Organ, das im Zusammenspiel mit dem Hirn die Welt erkundet und sich ihrer bemächtigen will. Lange bevor das Kind sprechen kann, fängt es an, die Welt mit seinen Händen zu be greifen und durch Zeigen mit den Fingern seine Bedürfnisse zu äussern. Berühren/Greifen ist also die erste "Sprache", noch vor den Worten „Mama“ und „Papa“. Evolutionsbiologisch macht die Bewegungsvielfalt der Hand und besonders das Zusammenspiel des Zeigefingers mit dem Daumen (der sogenannte Pinzettengriff) den Menschen zum Menschen. Während der Ontogenese wird diese Fähigkeit zur feinfühligen Interaktion mit der Aussenwelt im Nervensystem früh gebahnt. Die Verbindung zwischen Hirn und Hand ist direkt und verfügt über ein hohes Übertragungstempo. Das ermöglicht zum einen den schnellen Griff wie auch das zarte Empfinden von Berührung und lässt aus unterschiedlichen Regungen wie Zeigen, Berühren und Verfügen im Handumdrehen ein Kontinuum werden.
Llaura I. Sünner geht die „Sache“ mit der Hand sozusagen manuell an. Sie zeigt die von Menschenhand entwickelten und hergestellten Geräte, Werkzeuge und Instrumente, die dem Menschen zur Welterschliessung und -gestaltung zur Verfügung stehen. Alltägliche räumliche Aspekte wie beispielsweise Türgriffe und andere Öffner lassen die Hand an ihnen ahnen, die öffnet oder schließt. Sünner´s spezielle Art der Umsetzung dieser Dinge führt allerdings zu einer Entfunktionalisierung und es stellt sich die Frage nach einem angemessenen Nutzen: Die Wahrnehmung einer physischen und physikalischen Realität gerät ins Wanken. Die scheinbar objektiv gegebene Wirklichkeit vom Greifen, Drehen, Drücken oder Biegen gerät in eine subjektive Sinnlichkeit und Geschichtlichkeit der Betrachtung vom Handeln. Es entsteht im Kopfe des Betrachters die Illusion dieses Handelns, dessen Bewegung man zu sehen und dessen Klänge und Töne man zu hören glaubt. Die verfremdeten Kopien von Gegenständen verführen zudem die reale Hand, diese Dinge zu ergreifen und ihre Haptik zu ertasten. Die Arbeiten von Kiessner werden mit den Wand-Objekten Sünners, die für die Ausstellung aus weißem Filz hergestellt werden, in Korrespondenz gesetzt.
Waltraut Kiessner
www.kunstraumhasselbrook.de
Llaura I. Sünner
www.llaura-suenner.de